Projekt beendet
EU-Förderung (EFRE):
724.993,11 EUR
Projektlaufzeit:
13.05.2016 - 31.05.2020
Kooperationspartner und Kontaktpersonen:
- Umweltzentrum Dresden e.V. (Lead Partner)
- Česká Společnost Ornitologická, Praha (Projektpartner 1)
- Muzeum města Ústí nad Labem, příspěvková organizace (Projektpartner 2)
- Ústav biologie obratlovců AV ČR, Brno (Projektpartner 3)
Inhalt:
Der Steinkauz (Athene noctua) gehört zu den am meisten bedrohten mitteleuropäischen Vogelarten. Ziel des Projektes war es, dem rasanten Bestandsrückgang der Steinkäuze in Sachsen (11 Brutpaare) und Tschechien (100-130 Brutpaare) entgegenzuwirken.
Projektergebnisse:
Maßnahmen auf dem Gebiet der öffentlichen Information
- Platzierung von 42 Nistkästen im Kreis Ústí nad Labem und Veröffentlichung von Bauanleitungen
- Zahl stieg auf 113 Nistkästen (1.11.2021)
- Animierung und Anleitung zur unkomplizierten Mitwirkung der Bevölkerung durch Flyerkampagnen und Jahreskalender „Von Käuzen und Menschen“
- Beratung von Flächen- und Grundstücksbesitzern zur Beseitigung potenziell tödlicher Fallen
- Zusammenfassung von Informationen und Mitmachmaterialien unter www.birdlife.cz/athene
Monitoring
- Überprüfung der Verbreitung des Steinkauzes im Kreis Ústí nad Labem an 516 Standorten mittels Klangattrappen
- an 20 Standorten jährlich, an 50 Standorten zumindest einmalig Steinkauz beobachtet – aktuell noch sehr wenige Territorien im Vergleich zur Situation vor 60 Jahren
- Beobachtung, Nestsuche und -kontrolle sowie Spurensuche – Ermittlung der aktuellen Paare und Jungtiere:
- Anstieg der Zahl der Jungtiere in den Projektnistkästen von 9 auf 46
- Individuenidentifizierung durch Rufanalyse
- ausgearbeitete, feldtaugliche Methodik
- Zusammenstellung einer erweiterbaren Rufbibliothek von an 48 Standorten ansässigen Steinkauzmännchen
- Feststellung der Standorttreue und der Überlebensrate einzelner Tiere
Erforschung und bedürfnisgerechte Anpassung der Lebensräume
- GIS-Kartierung der festgestellten Steinkauzvorkommen und Charakterisierung der Biotope
- 58% der Standorte im Kreis Ústí landwirtschaftlich geprägt: Bauernhöfe, Scheunen; hohe Rate aber auch in Plattenbauten
- korreliert mit Vorhandensein von landw. Gebäuden, Obstwiesen, Gärten, Weideland, Grasflächen, und Ackerboden (kein Wald)
- Analyse der Nistplatzeignung anhand eigener Nistkästen
- bisher dominant deutsche Nistkästen platziert, Ausgleich durch Kästen holländischer und englischer Bauart
- Sicherstellung der steinkauzverträglichen Bewirtschaftung von Wiesenflächen in Absprache mit Bauern
- auf 15,55 ha Streifen- und Mosaikmahd,
- auf 29,8 ha Reduzierung der Anzahl an Weidetieren pro Fläche
- Beseitigung hunderter technischer Fallen und Einrichtung von Sitzwarten an geeigneten Stellen
- Hängenbleiben in hohlen Objekten und Behältern als sehr häufige Todesursache erkannt (39,1 % der anthropogenen Todesursachen)
Genetische Untersuchungen
- Erforschung der genetischen Populationsstruktur der ansässigen Steinkäuze zur Einschätzung z.B. von Wanderbewegungen
- Genpool kleiner Populationen wie des Steinkauzes neigt zur Verarmung:
- 76 identifizierte Individuen, Genpool der größeren, tschechischen Population zeigt gute Parameter
- sächsische Population genärmer + für weitere Analysen nicht genügend Material vorhanden
Projektwebseite und weitere Informationen:
Fotos:
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